Zunächst sei einmal gesagt, dass ein Muskelkater an sich erst mal nichts schlimmes ist. Er ist auch nicht zwingend ein Garant für Muskelaufbau oder einem besonders gutem voran gegangenem Training. Es handelt sich schlichtweg um einen Schmerz den wir nach einer Überlastung unserer Muskulatur empfinden.

Wenn Trainings bedingt kleine Risse im Muskelgewebe entstehen, kommt es zu einem Entzündungsprozess welcher Wasser in das Gewebe zieht und anschwellen lässt. Es bilden sich also kleine Ödeme. Werden Entzündungsstoffe wieder ausgepült entsteht Kontakt mit den Schmerzrezeptoren auf der Muskelhülle ( der Faszie ) Dieser Schmerz welcher also gar nicht im Muskel selbst entsteht ist also der berühmte Muskelkater, wobei Faszienkater hier vermutlich der treffendere Ausdruck wäre. Um die Schmerzen nun am besten in den Griff zu bekommen empfiehlt sich regelmäßige Bewegung mit geringer Belastung, wie z.B. einem leichten Cardio Training, um durch die vermehrte Durchblutung Ödeme zu verringern.

Auch Wärme ist hier sehr hilfreich, z.B. in Form eines heißen Bades oder einem Gang in die Sauna. Bei stärkeren Beschwerden kann es auch sinnvoll sein die Muskeln nach der Beanspruchung erst zu kühlen, um die Entstehung von Schwellungen zu minimieren. Sollten die Schmerzen unerträglich sein oder gar weitere Beschwerden wie Fieber, Übelkeit oder schwere Erschöpfung dazu kommen, sollte in jedem Falle ein Arzt konsultiert werden, da in extrem seltenen Fällen ein starkes Übertraining zu Rhabdomyolyse ( einem Zerfall von Muskelfasern ) führen kann.

Aber wie gesagt, diese Form der Überanspruchung ist wirklich selten. In der Regel ist der Schmerzpeak, also der stärkste Punkt am zweiten Tag nach der Beanspruchung erreicht und klingt danach rapide ab. Eine gute Möglichkeit Muskelkater vorzubeugen ist im übrigen ein regelmäßiges Faszientraining.